Was ist Hyaluronsäuretherapie?
Hyaluronsäure ist ein wesentlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit („Synovia“). Sie ist, ähnlich wie im Motor das Öl, für die Gleitfähigkeit des Gelenkes verantwortlich und ist zudem im Gelenkknorpel enthalten und dort maßgeblich an der stoßdämpfenden Wirkung des Knorpels („Viskoelastizität“) beteiligt.
Eine Arthrose führt in vielerlei Hinsicht zur Schädigung des betroffenen Gelenkes und zum Umbau von Gelenkbestandteilen. Ein großes Problem hierbei ist der Abbau der Hyaluronsäure. Dieser Effekt führt dazu, dass die Gelenkflüssigkeit ihre ölartige Konsistenz verliert und die Reibung der Gelenkflächen nicht mehr mindert. Außerdem verliert der Knorpel seine Elastizität und wird zunehmend zerstört.
Hyaluronsäure wird daher bereits seit langer Zeit zur Therapie von Arthrosepatienten eingesetzt – in der Human- wie auch in der Tiermedizin.
Da Hyaluronsäure vom Körper um- und auch abgebaut wird, ist ihr Einsatz als Therapie nur dann sinnvoll, wenn das Präparat direkt in das Gelenk gespritzt wird. Ferner gibt es Hyaluronsäure mit unterschiedlicher Dichte und molekularer Zusammensetzung. Die Herstellung exakt auf die Gelenkflüssigkeit zugeschnittener Hyaluronsäureformulierungen ist extrem teuer – in der Tiermedizin wird jedoch häufig nach billigen Behandlungsmethoden gefragt. Daher sind zahlreiche auf dem Markt verfügbare kostengünstige hyaluronsäurehaltige Präparate nur eingeschränkt oder gar nicht wirksam.
Seit 2013 gibt es ein neues Hyaluronsäurepräparat zur Anwendung beim Hund. DualVis ® ist die Bezeichnung für eine Spritze mit zwei getrennten Kammern, die zwei unterschiedliche Hyaluronsäuren enthalten. Die beiden Phasen unterscheiden sich in ihrer Molekularität und Funktion. Die vordere Kammer enthält eine niedermolekulare Hyaluronsäure, die sich an die Gelenkinnenfläche anlegt um dort den Entzündungsprozess zu lindern und die Bildung körpereigener Hyaluronsäure anzuregen. Die Hyaluronsäure der hinteren Kammer der DualVis ® Spritze ist hingegen höher molekular und hat die Struktur mikroskopisch kleiner Kügelchen. Diese werden im Rahmen der Gelenkbewegung in den Gelenkknorpel gepresst und dort eingelagert. Sie erhöhen die stoßdämpferartige Wirkung des Gelenkknorpels.
- Erstens wird die Schmierfähigkeit der Gelenkflüssigkeit wieder erhöht.
- Zweitens wird die Stoßdämpferwirkung des Gelenkknorpels erhöht.
- Drittens wird die mit der Arthrose eingehende Entzündung des Gelenkes gelindert.
Alle drei Mechanismen führen zu einer Verlangsamung des Arthroseprozesses, geringeren Schmerzen und Verbesserung der Lahmheit.